„Zufällig erfolgreich! Warum die Welt nicht berechenbar ist und wie wir das nutzen können“

Bericht über den zweiten Teil des 113. MNU-Bundeskongresses

Mit dem oben genannten Titel unterhielt der aus dem TV bekannte Kabarettist und Diplom-Physiker Vince Ebert das Publikum des 113. MNU-Bundekongresses (Abb. 1), der vom 28.04. bis 01.05.23 an der Universität Koblenz ausgerichtet worden ist. Rund 700 Teilnehmende haben das Fortbildungsangebot aus gut 150 Vorträgen und Workshops angenommen, welches u. a. durch eine Fachausstellung von Lehr-Lernmittel-Herstellern ergänzt worden ist. Flankiert wurde dieser Kongressteil durch Festvorträge und den MNU-Abend in Verbindung mit guten Gesprächen, die tagsüber in der MINT-Lounge – betreut von den Studierenden R ené Laux, Edgard Waimert und Yannick Willers – geführt werden konnten. Dies bot viele Gelegenheiten für die Teilnehmer/inne/n sich mit aktuellen Themen des MINT-Unterrichts auseinanderzusetzen, die Einzug in ihren Schulalltag finden werden.

 

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 Abb. 1. Vince Ebert begeisterte die Zuhörer

 

 Nachdem der 1. Teil des Kongresses 2022 unter dem Zeichen der Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie für den MINT-Unterricht gestanden hat, blickte man 2023 im 2. Teil in die Zukunft. Getreu dem Tagungsmotto „MINT-Unterricht im Wandel“ wurde die Tagung von Prof. Dr. Amitabh Banerji (Universität Potsdam) mit einem Experimentalvortrag zum Thema „Wasserstoff als Energieträger der Zukunft“ eröffnet. In dem Plenarvortrag am Montag forderte Prof. Dr. Torsten Brinda (Universität Duisburg-Essen) „Informatik für alle – auch für alle Nicht-Informatik-Lehrkräfte!“ und initiierte damit im Anschluss eine kontroverse Diskussion.

 

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 Abb. 2. Das Buffet war nicht nur ein Genuss für die Gaumen

 Auch der gesellige Teil sollte nicht zu kurz kommen. Beim Come-Together im Anschluss an die Eröffnung, dem MNU-Abend im Weindorf (Abb. 2), der durch die tolle Science-Show von Kim Ludwig-Petsch (München) (Abb. 3 bis 5) und durch eine passende musikalische Umrahmung durch Maik Lang (Koblenz) abgerundet wurde, oder auch einem bunten Angebot an Exkursionen (z. B. Betriebsbesichtigung bei ThyssenKrupp, zur Festung Ehrenbreitstein und an das Deutsches Eck und eine Vulkanexkursion in der Eifel) zeigte sich Koblenz von seiner besten Seite.  

 

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Abb. 3. Ankündigung der Science-Show
         
Abb. 4. Kim Ludwig-Petsch in Aktion,
bei der er ...
         
Abb. 5. … auch das Publikum
aktiv einbindete

Der Bundeskongress ist weiterhin der Ort, um Ehrungen und Preise zu verleihen. David Beiing (Köln), Lucas Link (Nochern) und Jonathan Sommerfeld (Berlin) sind Preisträger des Wettbewerbs für besondere MINT-Unterrichtsideen, der in Zusammenarbeit mit dem Klett Verlag vergeben wird (Abb. 6). Weiterhin wurden folgende Preise verliehen: die Franz-Mutscheller-Medaille an Dieter Eichhorn, der Friedrich-Wöhler-Preis (Chemie) an Dr. Holger Fleischer, der Archimedes Preis (Physik) an Daniel Bohn und Prof. Dieter Plappert und der Ursula-Hill-Samelson-Lehrerpreis der Saarbrücker Informatik an Jacqueline Anthes.

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Abb. 6. Preisübergabe des Wettbewerbs für besondere MINT-Unterrichtsideen im Rahmen der Eröffnung

Abschließend gilt es Dank zu sagen. Zunächst allen Förderern und Sponsoren, die ein derart reichhaltiges Programm erst ermöglicht haben. Weiterhin der Universität, dem Studierendenwerk sowie der Stadt Koblenz für die große Unterstützung in den zweieinhalb Jahren Vorbereitungszeit. Der zweigeteilte Kongress war eine logistische Herausforderung in einer Zeit, in der die Universität in die Eigenständigkeit geführt wurde, sodass unser Bundeskongress der erste große Kongress an der neuen Einrichtung war.

Besonders seien an dieser Stelle die Mitglieder des Ortsausschuss Koblenz erwähnt. Ohne die vielen fleißigen Helfer/inne/n wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen. Einige hatten bereits bei dem für 2020 in Bingen geplanten Kongress viel Energie in die Organisation gesteckt. Sich nach dessen Absage für 2022 bereits erneut in das Abenteuer „Bundeskongress“ zu stürzen, ist keine Selbstverständlichkeit. Ebenfalls war es nicht selbstverständlich einen Teil der Planungen zu verwerfen und den Kongress digital durchzuführen, nur um für 2023 die Planungen wieder aufzugreifen und die Tagung tatsächlich in Präsenz durchführen zu können. Allen Beteiligten gebührt großer Respekt für diesen Einsatz in ihrem MNU. Nur durch die Anstrengung seiner Mitglieder kann Jahr für Jahr ein solches Großereignis auf die Beine gestellt werden. Danke an alle, die mit kleinen und großen Taten zum Erfolg beigetragen haben.

Sie wollen selbst in die Erfahrung eines MNU-Kongresses kommen oder haben MINT-Lehrkräfte im Kollegium, die noch keine Mitglieder sind? Der nächste Bundeskongress in Jena (24.03.24 bis 28.03.24) wird bereits auf Hochtouren geplant – hoffentlich sieht man sich dort!

 

Marco Böhm

Dr. Alexander Hug

Dr. Marcel Schmengler

 

Bildnachweis:
Abb. 1 bis 5: Dr. Alexander Hug
Abb. 6: Peter Scholz – Kreisel (Fotograf)